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SMD-Programmieradapter

Beschreibung

Im Gegensatz zur DIP-Bauform sind Fassungen für SMD-ICs (SO-Gehäuse) nur schwer zu bekommen und leider auch sehr teuer. Um nur ein paar Microcontroller zu programmieren lohnt sich die Anschaffung deshalb nicht. Andererseits ist es ein riesiger Aufwand, jeden Controller erst auf eine Platine zu löten, zu programmieren und dann wieder abzulöten. Natürlich kann man ISP-fähige Controller direkt in der Zielschaltung programmieren, sofern die Beschaltung es zulässt, aber spätestens beim ATTiny11 oder bei Controllern für Bausätze, die vorprogrammiert werden sollen, funktioniert diese Lösung nicht mehr. Deshalb habe ich diese Einfachst-Adapter entworfen, mit denen eine geringe Stückzahl Controller programmiert werden kann.

Aufbau

An Materialien benötigt man vor allem verschiedene Sorten Pappe, Sekundenkleber und Doppelklebeband sowie 0,14 mm2-Litze. Auch hilfreich ist 0,2 mm-Kupferlackdraht und der harte Schaumstoff, auf den Reichelt manchmal Buchsenleisten oder LED-Anzeigen steckt. Ein paar Reste einer Loch- oder Streifenrasterplatine eignen sich gut als Lötstützpunkte, je nach Anwendungsfall braucht man noch einen passenden Stecker (bzw. Stiftleiste) für den verwendeten Programmer oder eine DIP-IC-Fassung, die direkt als IC-Dummy in einen Programmer gesteckt werden kann.

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Zunächst wird der zu programmierende Controller auf ein Stück Karton gelegt (z.B. die Rückseite eines Schreibblocks) und die Position aller Pins, die kontaktiert werden müssen, werden mit einem dünnen Stift auf der Pappe makiert. Anschließend werden mit einer Stecknadel für jeden Pin 2 kleine Löcher in die Pappe gestochen - eins etwas unter dem Controller, eins etwas weiter außen als das Ende des Pins. Nun wird ein Stück der Litze abisoliert, die einzelnen Drähtchen abgeschnitten und durch die Löcher gefädelt.
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Die Drähte werden straffgezogen (Vorsicht: die Drähte reissen leicht ab!) und an ein auf die Rückseite der Pappe geklebtes Stück Lochrasterplatine gelötet. Sind die Drähte noch nicht straff genug, kann noch ein Stück Tesafilm über die Drähte geklebt werden. Die Lötpunkte auf der Lochrasterplatine werden jetzt mit dem Kupferlackdraht oder gewöhnlicher Litze mit den entsprechenden Kontakten am Stecker oder mit den "Klemmen" auf der Oberseite der DIP-IC-Fassung verbunden.
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Zum Schluss wird der Controller wieder aufgesetzt und von links und rechts mit aufgeklebten Pappstreifen vor Verrutschen gesichert. Wenn Sie möchten, können Sie auch noch einen Anschlag aufkleben, damit der Microcontroller immer an der richtigen Stelle aufgesetzt wird.
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Um die Stabilität der Konstruktion zu erhöhen, kann auch noch ein Stück vom Reichelt-Schaumstoff mit Doppelklebeband unter die Pappe geklebt werden.
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Jetzt können die Controller von unten zwischen die Führungen geschoben und dann programmiert werden. Während des gesamten Vorgangs muss der Controller fest auf die Pappe gedrückt werden, damit alle Pins guten Kontakt mit den Drähten haben. Bei Controllern, die im HV-Programming-Mode programmiert werden, kann schlechter Kontakt sogar zur Zerstörung des Controllers führen (insgesamt drei Tiny11 sind mir auf diese Weise abgeraucht). Mit diesem Adapter habe ich bisher insgesamt 13 Controller programmiert.
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Ein anderer Adapter für den ATTiny2313, den ich für die AntiKippenLights-Mini-Bausätze benötige. Bei inzwischen etwa 50 Controllern war es schon mehrfach nötig, die Drähte auf der Oberseite vorsichtig zurechtzubiegen, da die Spannung allmählich nachlässt. Da diese Controller jedoch im ISP-Verfahren programmiert werden, schadet es dem Controller nicht, wenn ein Pin mal keinen Kontakt bekommt.
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Die Methode mit den IC-Fassungen lässt sich auch umdrehen. Auf diesem Bild sind zwei Programmieradapter für die DIP-Variante der Tiny24/44/84-Serie und des Tiny2313 zu sehen. Die IC-Fassung wird einfach oben auf den Controller aufgesetzt, während er sich in der Zielschaltung befindet. Auf diese Weise kann man sich den Platz für einen ISP-Stecker in der Zielschaltung sparen. Diese Idee ist übrigens durch die Adapter von ELM-ChaN entstanden, der einen ähnlichen Adapter mit Stiftleisten konstruiert hat. Seine Version drückte sich allerdings bei meinem Versuch immer von selbst wieder nach oben und fiel dann vom Controller ab.